Teleskop-1×1 im Oculum-Shop
 
 
 
  Okular  

Sinnvoller Okularsatz

Die Auswahl der Okularbrennweiten sollte möglichst so geschehen, dass alle Vergrößerungs- und Anwendungsbereiche abgedeckt werden:

1. Okular: Kleinste mögliche Vergrößerung; Aufsuchen, Übersichtsokular. Dies ist die am häufigsten benutzte Vergrößerung, da sie das größte Gesichtsfeld bietet. Leider sind die dafür benötigten 40mm-Okulare fast nie in der Grundausstattung der Einsteigerteleskope enthalten – man sollte unbedingt eines nachkaufen!

2. Okular: Mittlere Vergrößerung, geeignet um den Mond ganz zu überblicken, aber auch für Jupitermonde, Plejaden, Andromedanebel.

3. Okular: Detailvergrößerung für Monddetails, Saturnring, Doppelsterne. Der Mond kann nicht mehr insgesamt überblickt werden.

4. Okular: Hohe Vergrößerung, nur anwendbar bei ruhiger Luft und guter Optik, erfordert Geduld und Erfahrung. Bei den meisten Billigteleskopen verhindert die wackelige Montierung die Verwendung. Ein solches Okular ist daher nur ein optionales, selten wirklich sinnvolles Zubehörteil. Jede höhere Vergrößerung ist sinnlos und liefert keine besseren Bilder.

Teleskop 1.Okular 2.Okular 3.Okular (4.Okular)
60/700 40mm (18×) 20mm (35×) 10mm (70×) (6mm (117×))
70/900 40mm (23×) 25mm (36×) 12,5mm (72×) (7mm (129×))
76/700 40mm (18×) 20mm (35×) 10mm (70×) (7mm (100×))
114/900 40mm (23×) 20mm (45×) 8mm (113×) (6mm (150×))

Als Okular bezeichnet man den Optikteil des Teleskops, durch den man blickt. Das Okular ist also ein wesentlicher Bestandteil des Fernrohrs, ohne den dieses nicht sinnvoll verwendet werden kann. Okulare sind Lupen, mit denen das vom Fernrohr erzeugte Bild vergrößert betrachtet wird. Man braucht Okulare verschiedener Brennweiten, um verschiedene Vergrößerungen zu erreichen. Kennt man die Brennweite des Okulars und des Fernrohrs, lässt sich die Vergrößerung berechnen:

Vergrößerung = Fernrohr-Brennweite / Okular-Brennweite

Die erhältlichen Okularbrennweiten liegen zwischen 40mm und 4mm. Bei den meisten Einsteigerteleskopen sind bereits Okulare in der Grundausstattung, meist betragen deren Brennweiten 25mm, 12,5mm und 4mm. Ein Okular besteht aus mindestens zwei Linsen, die in einer gemeinsamen Hülse untergebracht sind. Um es zu benutzen, wird es in den Okularauszug gesteckt und dort festgeklemmt. Die Steckdurchmesser von Okularen sind normiert, man kann also Okulare anderer Hersteller auch am eigenen Fernrohr einsetzen. Der für die meisten Teleskope verwendete Steckdurchmesser beträgt 31,8mm (1 1/4 Zoll). Nur noch sehr selten anzutreffen ist der veraltete Durchmesser 24,5mm (0,96 Zoll). Okulare des Steckdurchmessers 50,8mm (2 Zoll) können nicht an Einsteigerteleskopen verwendet werden. Okulare werden in verschiedenen Konstruktionen gefertigt, es hat sich eingebürgert verschiedene Typen mit Buchstaben abzukürzen, die auf den Okularen aufgedruckt sind:

  • H, Huygens: Der einfachste Typ aus zwei Linsen. Eignet sich passabel für lange Brennweiten, ergibt Farbfehler bei kurzen Brennweiten. Sollte deshalb möglichst nicht unter 10mm verwendet werden.
  • HM, AH: modifizierte Versionen des Huygens-Okulars. Oft sehr bescheidene Qualität, sehr kleine Gesichtsfelder, nicht empfohlen.
  • SR, F: modifizierte Versionen des heute nicht mehr gebräuchlichen Ramsden-Okulars. Oft sehr bescheidene Qualität, sehr kleine Gesichtsfelder, nicht empfohlen.
  • K, MA, Kellner: dreilinsiger Typ mit verbessertem Farbfehler. Mindeststandard für alle Anwendungen. Empfohlen für Brennweiten größer als 15mm, bei kleineren Brennweiten unbequemer Einblick.
  • PL, Plössl: meistverkaufter Okulartyp, vierlinsige Konstruktion mit stark verringertem Farbfehler. Empfohlen auch für kurze Brennweiten, aber teilweise »nervöser« Einblick.

Es gibt noch weitere Okulartypen, die jedoch nicht im Einsteigerbereich angeboten werden und meist mehr kosten als das komplette Teleskop.

Tipp

  • sinnvollen Satz aus drei bis vier Okularen auswählen
  • Billigtypen HM, F, Super, HR, SR sind Kennzeichen minderwertiger Angebote. Meiden Sie solche »Schnäppchen«!
  • Barlow- und Umkehrlinse nicht in die Überlegungen einbeziehen!
  • auch besonders leichte Okulare sind Kennzeichnen schlechter Qualität, sie sind oft aus Plastik gefertigt.
  • schlechte Okulare ersetzen durch Kellner- oder Plössl-Typen. Kostenpunkt ab 25 Euro pro Okular.
  • ein 40mm-Okular für maximale Übersicht dazukaufen. Kostenpunkt ca. 40 Euro.
 
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