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  Mond  

Hintergrund

Der Mond ist der nächste Himmelskörper für uns Erdenbewohner und etwa ein Viertel so groß wie unser Planet. Er umkreist die Erde einmal in 27,32 Tagen und dreht sich in exakt derselben Zeit auch einmal um seine Achse, so dass wir immer nur eine Seite des Mondes sehen. Die Rückseite des Mondes wurde erst 1957 von Raumsonden zum ersten Mal fotografiert. Der Mond besitzt keine Atmosphäre, die großen Oberflächen-Formungsprozesse sind seit vielen Millionen Jahren abgeschlossen. Das kennzeichnende Merkmal für den Mond sind Einschlagskrater von Meteoriten, die wegen der sehr langsamen Erosion auch nach langer Zeit gut erhalten sind. Daneben gibt es große Lavaebenen in den tieferen Bereichen, »Mare« (Meer) genannt, und stark verkraterte höher gelegene Gebiete, die als »Terra« (Land) bezeichnet werden. Die Mondkrater tragen Namen berühmter Astronomen und anderer Forscher, während die Mare nach Eigenschaften der menschlichen Seele benannt sind. Schließlich sind die großen Gebirgszüge nach irdischen Gebirgen benannt.
 
Faszinierende Mondlandschaften aus der Astronautenperspektive. So sieht der Mond bei etwa 100× und ruhiger Luft aus.
Der Mond im Fernrohr bei 50×.

Ein Blick auf eine außerirdische Landschaft mit Kratern und Gebirgen: Der Mond ist das mit Abstand beeindruckendste Ziel für Fernrohrbeobachter. Jeden Abend gibt es ein anderes Bild – nach etwa einem Monat wiederholt sich die Abfolge. Der Mond ist ideal als allererstes Objekt für das Teleskop geeignet.

Beginnen sollte man zunächst mit einer möglichst kleinen Vergrößerung, also das Okular mit der längsten Brennweite einstecken. Damit kann man die ganze Mondscheibe auf einmal überblicken, und das Zittern der Montierung wirkt sich nicht so stark aus. Wichtig ist, genau scharfzustellen. Mit 30- bis 50-facher Vergrößerung zeigt sich das imponierende Bild der Mondberge und -täler. Möchte man einzelne Gegenden genauer ansehen, sollte man Schritt für Schritt höher vergrößern. Nicht zu empfehlen ist, direkt zur höchsten möglichen Vergrößerung zu wechseln. Bei etwa 80-facher Vergrößerung verliert man den ganzen Mond aus dem Gesichtsfeld, das Scharfstellen wird schwieriger, und man erkennt eventuell, dass das gesamte Bild leicht zittert oder »wabert«. Dies wird durch die Luft der Erdatmosphäre verursacht. Ist dieses Zittern kaum zu merken, kann man versuchen die Vergrößerung weiter zu steigern. Beim 60mm-Refraktor und beim 76mm-Spiegelteleskop wird kaum mehr möglich sein, mit größeren Fernrohren kann man 120× oder mehr versuchen. Mit steigender Vergrößerung wird jedoch das Bild immer flauer, das Scharfstellen schwieriger und das Wackeln des Teleskops spürbarer. Was man auf dem Mond sehen kann, hängt stark von seiner aktuellen Phase ab: Zu Neumond steht der Erdtrabant in Sonnennähe am Taghimmel und ist unbeobachtbar. Einige Tage danach ist die schmale Sichel des zunehmenden Mondes am Abendhimmel im Westen sichtbar. Auffallend ist das dunkle runde Mare Crisium etwa in der Mitte der Sichel. Die dunkle Mondseite ist vom matt bläulichen Widerschein der Erde beleuchtet, was man am besten bei kleinen Vergrößerungen sieht.

Zu Halbmond ist die beste Gelegenheit zur Mondbeobachtung, da die Schattengrenze mitten über die Mondkugel läuft. Die dunklen Ebenen sind jetzt gut zu sehen, dazu die auffällige Dreierformation der Krater Theophilus, Cyrillius und Katharina. Im Norden kommen die Mondalpen mit dem berühmten Alpental ins Blickfeld. Wenige Tage später sind auch die Mondapenninen sichtbar, und die Regenbogenbucht im Juragebirge bildet den »goldenen Henkel«. Südlich des Mondkaukasus befindet sich der große Krater Copernicus, einer der majestätischsten des Mondes. Wenige Tage vor Vollmond wird der Krater Aristarchus beleuchtet. Neben ihm tritt das Schrötertal, eine seltsam gewundene Mondrille, zum Vorschein. Bei Vollmond ist der Mond ein wenig dankbares Beobachtungsobjekt, weil keine Schatten mehr sichtbar sind und alle Gebirge und Krater verschwinden. Dafür ist jetzt der Strahlenkranz des Tycho auf der Südhalbkugel zu sehen; hier sieht man das Auswurfmaterial dieses relativ jungen Einschlages über den halben Mond verstreut. Ein Mondfilter ist nur bei Vollmond sinnvoll. Meistens ist die Qualität dieser Filter so schlecht, dass man sie weglassen sollte, vor allem bei höheren Vergrößerungen.

 
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