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  Nachführen  

Nach einiger Zeit der Beobachtung wird man feststellen, dass das Objekt nicht mehr im Zentrum des Bildfeldes steht und schließlich ganz aus diesem herauswandert. Diese Bewegung ist umso deutlicher, je höher die Vergrößerung ist – bei über 100× dauert es weniger als eine Minute, bis ein Objekt das Bildfeld durchquert hat. Diese Bewegung wird durch die Rotation der Erde verursacht.
Demnach bewegen sich alle Himmelsobjekte in 23 Stunden und 56 Minuten
einmal um den gesamten Himmel.

Beim Nachführen mit einer azimutalen Gabelmontierung müssen immer beide Achsen gleichzeitig bewegt werden. Bei der Höhenachse muss die Klemmschraube leicht gelöst werden, um das Teleskop nach oben/unten bewegen zu können. Die Klemmschraube für die Azimutachse darf ebenfalls nur leicht angezogen sein, um das Teleskop nach rechts/links zu schwenken.
  1. Um diese Bewegung zu kompensieren, muss das Teleskop mit der Montierung entgegen der Erdrotation bewegt werden.
    Bei azimutalen Montierungen muss man dazu beide Achsen bedienen: Das Zielobjekt ändert ständig sowohl seine Höhe über dem Horizont als auch die Himmelsrichtung (Azimut), in der es steht.
    Bei parallaktischen Montierungen muss man bei guter Einnordung nur noch die Rektaszensionsachse bewegen.


  2. Manuell ist das Nachführen durch Anfassen und Bewegen des Teleskoprohrs nur bei kleinen Vergrößerungen möglich. Bei hohen Vergrößerungen besteht die Gefahr, dass das Objekt verloren geht. Insgesamt erfordert das Nachführen sehr viel Übung und ist gerade in Verbindung mit einer wackeligen Montierung ein unendliches Geduldsspiel.


  3. Bei jedem Objekt sollte man nach Möglichkeit alle Vergrößerungen durchprobieren. Lassen Sie sich mindestens fünf Minuten Zeit bei jeder Stufe. Ist das Bild zu unruhig oder wackelig, lieber wieder eine kleinere Vergrößerung verwenden.


  4. Sehr viel leichter tut man sich mit einer manuellen Feinbewegung, etwa mit einer biegsamen Welle. Damit muss die Klemmung der zu bewegenden Achse nicht gelöst und die Montierung und das Fernrohr insgesamt nicht angefasst werden – nur das Drehen des Wellenrades reicht. Feinbewegungen sind jedoch in der Regel nur an parallaktischen Montierungen vorgesehen.


  5. Noch mehr Komfort bietet eine motorische Nachführung. Bei einigen parallaktischen Montierungen kann ein Motor für die Rektaszensionsachse nachgerüstet werden. Das Beobachtungsobjekt bleibt dann ganz automatisch im Gesichtsfeld, vorausgesetzt die Montierung ist gut eingenordet.


 
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